Von Helmut Scheffler
SCHERMBECK | Wenn die eineinhalbjährige Antonia im Jahre 2040 mit ihrem Freund durch den Volksbank-Wald in der Rüster Mark spazieren gehen sollte, dann könnte sie ihm ein paar Nüsse von jenem Walnussbaum schenken, den sie am Samstagmittag zusammen mit ihren Eltern gepflanzt hat.
Zur diesjährigen Pflanzaktion hatte die Volksbank Schermbeck Neumitglieder und jene Mitglieder eingeladen, die der Bank seit 25 Jahren angehören. Mehr als 300 Mitglieder hatten sich für den Pflanztag im Volksbank-Wald angemeldet, der im Jahre 2016 anlässlich der 125-Jahr-Feier der Volksbank angelegt wurde.
„Volksbank und Wald – das ist aus unserer Sicht nur logisch und konsequent“, stellte Volksbank-Vorstandsmitglied Rainer Schwarz am 5. November 2016 fest, als im Forstbetrieb Uefte-Deuten der Aktionstag im Volksbank-Wald präsentiert wurde. Schwarz verwies auf die langfristige Anlegung forstlicher Maßnahmen, die von Nachhaltigkeit geprägt seien. Das passe, so Schwarz, zum Geschäftsverhalten einer alten Bank.
Am Samstag nun waren sich die drei Vorstandsmitglieder Rainer Schwarz, Norbert Scholholt und Stefan Korte einig, dass die Pflanzaktion hervorragend passe zur Ausrichtung der Genossenschaftsbank, der es nicht darum gehe, das einmalige schnelle Geschäft zu machen, sondern vertrauensvoll über Jahre, Jahrzehnte, zum Teil über Generationen zusammenzuarbeiten.
Bei der Pflanzaktion wurden die Akteure von Förster Christoph Beemelmans und seinem zehnköpfigen Mitarbeiter-Team unterstützt, die bereits am frühen Morgen die Pflanzlöcher in den Waldboden gebohrt hatten und den Pflanzvorgang fachmännisch begleiteten, um das Überleben möglichst vieler Bäumchen sicherzustellen.
In die 40 bis 60 Zentimeter tiefen Pflanzlöcher wurden etwa dreijährige Bäumchen gepflanzt, die sich die Besucher an der Ausgabestelle selbst aussuchen konnten. Eichen und Buchen wurden ebenso ausgewählt wie Winterlinden, Vogelkirschen und Walnussbäume. Beim Einpflanzen musste darauf geachtet werden, dass die Wurzeln locker den Querschnitt des Pflanzloches im sandigen Boden ausfüllten. Wenn man die Wurzeln vorsichtig schockelte, vermischten sich die sandigen Bodenpartien mit dem von oben nachfallenden humosen Bodenbrocken. Um die Wurzeln mit dem Bodengemisch fest zu verbinden, reichten ein paar vorsichtige Tritte mit den Füßen auf die Pflanzloch-Füllung.
Die jungen Bäumchen wurden in der schnurgeraden Pflanzreihe im Abstand von einem Meter gepflanzt. Parallele Pflanzreihen wurden im Abstand von zwei Metern angelegt. Nun hoffen die Pflanzer darauf, dass es ein paar Mal kräftig regnet, damit das Erdreich sich noch fester mit den Wurzeln verbindet. Sollte es nicht regnen, werden die Waldarbeiter in etwa zwei bis drei Wochen die neuen Bäumchen wässern. Eine erneuerte Einschlämmung wird im Frühjahr fällig. So wird sichergestellt, dass fast alle Pflanzen das erste Jahr gut überstehen.
Viel Lob gab es von den Besuchern für die Volksbank. „Das ist eine tolle Aktion“, bescheinigte die Gahlenerin Anita Boveland, die ebenso wie ihre Tochter Anke einen Baum pflanzte. „Das ist etwas für die Nachwelt: eine wichtige Aktion in der heutigen Klimasituation“, betonte Erika Braun. Elke Baumeister war sichtlich stolz und sagte: „Das ist jetzt mein Baum. Ich habe mich richtig gefreut.“